Von Göhren aus waren wir in die ehemaligen Modebäder Binz und Sellin gefahren. Holzerker, Glasveranden, ornament- und säulenverzierte Villen an schönen Strandpromenaden; altehrwürdige Alleen erinnern an fast schon vergessene Ostseebäderromantik. Doch es tut sich schon wieder einiges auf Rügen. Dabei geht es manchem Warner schon wieder zu schnell mit dem Wiederaufbau und Renovierungstempo. Längst sind die Grundstückspreise deutlich gestiegen. Längst sei, so sagen die Rügener, aus Deutschlands größter Insel des Landes größte Immobilie geworden.
Laut Radio Mecklenburg/Vorpommern ist Rügen im Sommer ausgebucht und die Restaurantmeile in Binz an der Strandpromenade kann sich über Urlaubermangel auch kaum beklagen. Ausflüge auf Rügen sind Traumreisen in längst vergangene Zeiten. Auf engen Kopfsteinpflaster-Straßen holpern wir unter grünen Alleenhimmeln riesiger Jahrhundert-Bäume dahin. In langen Reihen schlängeln sich Kastanien, Buchen, Birken, Linden und Pappeln übers Land. Im Frühjahr setzten blühende Rapsfelder, im Sommer Getreidefelder gelbe Kontraste zu diesen natürlichen Wegweisern.
Putbus`"englischer Garten" hat sich mit wildwuchernden Feldblumen, ausladenden Eichen, alten Linden, prächtig gewachsenen Buchen, kalilfornischen Mammutbäumen, japanischen Stachelfichten, Zedern, Goldeschen und Sumpfzypressen beinahe in einen Urwaldpark verwandelt. An umgefallenen Bäumen und verfallenem Gemäuer blüht Jasmin; neben Brombeerbüschen wachsen Erdbeeren.
In der Nachbarschaft zur Vilmnitzer Backsteinkirche mit der Familiengruft derer von Putbus liegt ein heimelig wirkender Friedhof, dessen Grabsteine unter wild wuchernden Rosensträuchern, Lilien, Wiesenblumen und grünen Grasteppichen versteckt sind. Gusseiserne Kreuze und vermosste Grabmale sind mit Efeuranken beinahe ganz zugedeckt.
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